Ein Gespräch mit dem Wirt des Waldfrieden Kai Funke.
Herr Wirt! Wie wird man eigentlich Wirt?
Kai Funke: "Wie und warum man Wirt wird, dass ist sicher bei jedem verschieden. Warum
man es bleibt, dass ist viel wichtiger und für alle Wirte gleich. Hoffe ich doch mal! Man hat
einfach Spaß an der Arbeit für den Gast. 1990 erfüllte sich mein Vater seinen Berufstraum. Er wurde Wirt im Waldfrieden. Für ihn war das kein Beruf, sondern eine Berufung. Irgendwas davon scheint er mir vererbt zu haben, denn während er den Waldfrieden übernahm, arbeitete ich schon einige Jahre während des Studiums im Studentenclub. Übrigens habe ich dort meine Frau kennengelernt! Ihre polnische Herkunft erklärt auch, warum auf unserer Speisekarte deutsche und polnische Spezialitäten stehen.
Jedenfalls ergab sich für meinen Vater 1991 die Möglichkeit, den Waldfrieden vollständig zu
übernehmen. Aber so eine Gaststätte zu übernehmen, dass will gut überlegt sein und das kann niemand allein. Also beschloss die ganze Familie, dass es ein Familienbetrieb wird. Tja, und so kam ich hierher. Von Anfang an "hinterm Tresen" als Wirt, aber auch als Mann für die tausend Dinge, die der Gast gar nicht sieht. 2008 hat mein Vater den Staffelstab an mich und die Kochmütze an meine liebe Frau übergeben, aber es ist weiterhin unser aller
Familienbetrieb."
Wie beschreiben Sie die Gaststätte Waldfrieden?
Kai Funke: "Sie ist ehrlich! Ja, wirklich! Kein Schickimicki, aber auch kein 0815. Keine 5-
Sterne-Küche, sondern Essen, das hält, was es verspricht. Es schmeckt und macht satt. Egal
wo Du hier sitzt, es ist überall gemütlich. Irgendein Gast oder ein ganzer Tisch lacht immer
und steckt die anderen an.
Aber es hat auch was mit der Lage zu tun. Wir sind nur wenige Minuten vom Zentrum der
Stadt entfernt und liegen mitten im Grünen. Die Gartenanlage "Waldfrieden" gibt es seit über 65 Jahren. Der schönste Weg zu uns führt im Sommer durch die Gärten und ein Meer aus Blumen! Auf der anderen Seite ist man bei uns in drei Schritten im Wald. Wir haben daher sehr unterschiedliche Gäste. Freiberger Familien, verschiedene Firmen und Betriebe,
Sportvereine, Gärtner, Spaziergänger, Wanderer, Radler, Biker aber auch regelmäßig die
Freiberger Fotofreunde, der Skatclub der TU Bergakademie Freiberg, der Imkerverein
Sommerlinde, der Bergsteigerverein und noch viele, viele andere."
Sie waren über ein Jahrzehnt aktiv im Handball. Spielt das heute noch eine Rolle?
Kai Funke "Wirt ist ein Full-Time-Job. Besonders zu den Zeiten, zu denen andere trainieren.
Da bleibt leider wenig Zeit, aber mein Herz gehört immer noch dem Sport! Mit den Dachsen
der Freiberger HSG und dem Hockeysport des Freiberger Hockey- und Tennisclub e.V. fühle ich mich immer noch sehr verbunden."
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